Interview mit einem Hund

11.08.2017 | Aktuelles

Heute mit Emil!

FiN: Emil, du lebst ja nun schon seit ein paar Monaten hier. Wie gefällt dir dein neues Leben und möchtest du etwas über deine Vergangenheit erzählen?

Emil: Mir gefällt es gut hier! Das Futter ist pünklich im Napf, ich darf im Körbchen schlafen und werde meistens in Ruhe gelassen. Das ist gut! Und was meine Vergangenheit betrifft, was gibt es da zu sagen? ich bin alt! Auch, wenn ich noch nicht danach aussehe. Ich habe mein Leben im Zwinger verbracht. An die Zeit davor kann ich mich kaum erinnern, denn sie war kurz und nicht schön. Im Zwinger ging es mir besser. Man hat mich in Ruhe gelassen und das war gut so. Von einem großen Tierheim bin ich in ein kleineres gekommen, da hat es mir auch gut gefallen, solange man mich in Ruhe gelassen hat. Und jetzt bin ich hier!

FiN: Wie verbringst du hier deinen Tag?

Emil: Ich stehe gegen sieben Uhr auf und warte auf´s Frühstück. Wenn das Wetter gut ist, gehe ich danach raus und passe auf. Wenn das Wetter schlecht ist, lege ich mich nochmal hin. Oder wenn die zwei Tage sind, an denen es hier ruhiger ist. Dann legen wir uns alle nach dem Frühstück nochmal hin. Am liebsten liege ich bei gutem Wetter vor dem Tor und beobachte den Hof. Wenn jemand kommt, sage ich Bescheid. Ein Hund braucht schließlich eine Aufgabe!

FiN: Könntest du dir denn vorstellen, nochmal umzuziehen? In ein eigenes Zuhause?

Emil: Ich weiß nicht! Wenn man mich in Ruhe lässt, vielleicht.

FiN: Wie müsste dein eigenes Zuhause sein, damit es dir dort gefällt?

Emil: Also, ich würde gerne auf einem Hof leben, auf den ich aufpassen kann. ich müsste auch gar nicht unbedingt in der Wohnung schlafen, ich wäre auch mit einem warmen Platz in der Diele zufrieden.

FiN: Emil, dürften in deinem neuen Zuhause andere Tiere sein? Oder auch andere Hunde?

Emil: Natürlich dürfen dort andere Hunde sein, wenn die Chemie stimmt. Es wäre toll, wenn dort vielleicht eine Hündin wäre, die mir alles zeigen könnte. Das würde mir Sicherheit geben. Katzen wären auch okay, solange sie mich in Ruhe lassen.

FiN: Muss der Hof eingezäunt sein? Würdest du weglaufen, wenn kein Zaun da wäre?

Emil: Ich würde nicht weglaufen, höchstens mal ein bißchen die Gegend ansehen. Aber anfangs muss natürlich alles sicher sein, bis ich mich eingelebt habe. Sonst bekomme ich Angst und laufe weg.

FiN: Wie sollten denn die Menschen sein, die dort leben?

Emil: Das ist mir eigentlich egal, Hauptsache, sie lassen mich in Ruhe!

FiN: Gibt es sonst noch etwas, das man über dich wissen sollte?

Emil: Ja, ich mag es nicht, wenn ich an der Leine laufen soll. Ich kann die Einschränkung durch die Leine nicht ertragen und bekomme Panik. Deshalb bleibe ich hier auch lieber Zuhause und gehe nicht mit spazieren. Das ist einfach nichts für mich und ich glaube auch nicht, dass ich das noch lernen möchte. Es wäre mir wichtig, dass die Menschen das akzeptieren!

FiN: Emil, vielen Dank für das Gespräch! Du kannst jetzt wieder aufpassen gehen!