Herzlich willkommen bei den Fellgesichtern!

Herzlich willkommen auf unserer Homepage. Seit 2009 sind die Fellgesichter in Not e.V. ein eingetragener Verein, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, vorzugsweise Hunden in Not zu helfen. Der Schwerpunkt unserer Arbeit liegt in der Vermittlung von polnischen Hunden. Hier arbeiten wir hauptsächlich mit der Hundehilfe Polen zusammen, die die Transporte nach Deutschland organisiert und regelmäßig die Hunde vor Ort besucht.

Was unterscheidet uns von vielen anderen Vereinen? Wir lernen jeden Hund, den wir vermitteln, persönlich kennen und lernen die Menschen, die zu diesem Hund passen, ebenfalls persönlich kennen.

Diese Vorgehensweise ist uns sehr wichtig! Wir sehen uns als Dienstleister an unseren Hunden. Schließlich müssen sich unsere Vermittlungshunde darauf verlassen, dass wir die richtigen Menschen für sie aussuchen. Und es ist uns eine Herzensangelegenheit, dies zu tun!

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Aktuelle Trainingsangebote!

Wir widmen uns dem Thema LEINE! Hierbei geht es sowohl um Leinenführigkeit als auch um Leinenaggression. Wir arbeiten mit euch in kleinen Gruppen, die viel Platz und Zeit für jedes Hund-Mensch-Team lassen. Bei Interesse freuen wir uns über eine Kontaktaufnahme, gerne per Email oder telefonisch. Termine können individuell abgesprochen werden!

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Salsa – Ganz oder gar nicht!

Erzählt von Ina

Das ist ein Motto, das mir schnell in den Sinn kommt, wenn ich an Salsa denke. „Leben am Limit“ oder „The Fast and the Furious“ kommen gleich danach.

Die kleine Husky-Lady wurde den Fellgesichtern im vergangenen Herbst von der Hundehilfe Polen ans Herz gelegt. Sie hatte soeben ihr zehnjähriges Jubiläum im Tierheim gefeiert und galt als eher scheu, was ihre Vermittlungschancen vor Ort gegen Null tendieren ließ. Im Oktober 2023 durfte Salsa zu uns ausreisen und wir waren positiv überrascht, wie unkompliziert sie war. Geschirr anziehen, spazieren gehen? Alles klar, los geht‘s. Die erste Autofahrt verbrachte sie auf meinem Schoß, als hätte sie nie etwas anderes getan, und versenkte anschließend beim Laufen ihr kleines Näschen am Wegesrand, um alles zu erschnüffeln, was sie in den letzten zehn Jahren verpasst hatte.

Für Kekse sehr empfänglich, bleib sie dennoch meistens auf Abstand, was Körperkontakt betrifft. Wo sich andere in den Vordergrund drängelten und Streicheleinheiten einforderten, schnupperte sie dezent aus der zweiten Reihe und beobachtete alles mit ihren besonderen Bambiaugen. Sie ließ gelegentliche Berührungen zu, aber ob ihr das gefiel, verriet ihr Gesicht nicht wirklich.

Wir begannen nach ein paar Wochen, Salsas Vermittlung intensiver voranzutreiben, was total unverdient nicht von Erfolg gekrönt war. Vermutlich hat ihr Alter einfach abgeschreckt, aber Salsa ist der beste Beweis, dass ein alter Hund nicht bedeutet, dass man automatisch die Füße hochlegen kann. Sie ist äußerst sportlich unterwegs und meistert mehrstündige Spaziergänge ohne Probleme. Dabei ist sie sehr aufmerksam und lässt sich sehr gut auf den Menschen ein.

Nach einem operativen Eingriff nahm ich sie zur Pflege mit zu uns nach Hause, damit sie sich in Ruhe erholen konnte.

Keiner von uns wusste, ob sie jemals in einem Haus gelebt hatte, daher war ich auf alles gefasst, aber auch das verlief völlig unkompliziert. Die ungewohnte Umgebung fand sie erst seltsam und es bestand durchaus Fluchtgefahr, was sich nach ein paar Tagen aber legte. Sie tippelte einfach mit unseren beiden Hunden mit und integrierte sich nach und nach immer mehr in unseren Alltag. Es war ein bisschen witzig zu beobachten, wie sie sich manchmal selbst im Weg stand. Sie wollte gern an allem teilhaben, traute sich aber doch nicht immer gleich und motzte dann ein wenig über sich selbst. Aber Salsa ist ein kluger Hund, der alles äußerst aufmerksam verfolgt und schnell versteht, wie der Hase läuft. Es dauerte nicht lange, und sie traute sich an die Eroberung des Sofas heran und ließ sich entspannt ein bisschen kraulen.

Da also alles so wunderbar funktionierte, war der Gedanke eigentlich naheliegend, dass sie bleiben darf, aber es war von Anfang an klar, dass drei eigene Hunde aus verschiedenen Gründen für uns nicht in Frage kommen. Also ging die Suche weiter und wir wurden schließlich fündig – Salsa durfte umziehen und es klang nach dem Sechser im Lotto für sie.

Das Thema Fluchtgefahr wurde leider nicht ganz ernst genommen, und da man Salsa schlecht lesen kann, wenn man sie nicht kennt, entwischte sie noch am Tag ihres Einzugs aus dem Garten. Zu ihrem Glück trug sie einen GPS-Tracker am Halsband, und ich machte mich zusammen mit einer Tierschutzkollegin und meinem Hund Pinus mit dem Smartphone in der Hand an die Verfolgung. Es folgten absolut actionreiche Stunden, denn Salsa war in ihrer Angst in einem guten Tempo unterwegs – zu Fuß hatten wir keine Chance, sie einzuholen. Sie lief aus der Siedlung in ein Waldgebiet und auf der anderen Seite wieder heraus, weiter über Feldwege, bis sie schließlich völlig kopflos mitten auf einer Landstraße rannte. Die folgenden Minuten waren der absolute Horror, denn es ging in engen Kurven bergab und es war so ein Glück, dass gerade kein Gegenverkehr kam. Schließlich konnten wir sie durch Querstellen unseres Autos kurzzeitig zum Stehen bringen, und nun zählte jede Sekunde – ich sprang mit Pinus schnell raus aus dem Auto, schickte ihn voran, er lief zu seiner Freundin, die mit aufgerissenen Augen völlig fertig auf der Straße stand - aber bei seiner zart wedelnden Begrüßung fiel die Anspannung sichtbar von ihr ab. Ich durfte mich ihr ebenfalls nähern und sie mit einem Griff ins Geschirr sichern. Dann nahm ich sie auf den Arm und trug sie ins Auto. Ich glaube, ich habe noch nie etwas so sehr festgehalten wie diesen kleinen Henkel an ihrem Rücken. Was für eine verrückte Geschichte. Es war unfassbar viel Glück mit im Spiel.

Nach diesem ungeplanten Abenteuer war klar, dass Salsa nicht der passende Hund für die Familie war, und ich nahm sie wieder mit zu uns nach Hause. Sie trabte ins Haus und hüpfte aufs Sofa, als wäre sie nie weg gewesen. Unglaublich. Sie hatte während ihrer Flucht in drei Stunden etwa 12 Kilometer zurückgelegt und ließ sich einfach gar nichts anmerken.

Das Gedankenkarussell lief und lief – dieser Hund gehörte doch einfach zu uns, oder etwa nicht? Das waren doch alles Zeichen und Winke des Schicksals... Familienintern gab es Diskussionen und tränenreiche Gespräche, und nach einigem Hin und Her stand fest: Salsa wird bleiben. Nicht als unser dritter Hund, aber als unser Pflegehund. Tierarztkosten werden durch den Verein übernommen, und es gibt ein gut funktionierendes Betreuungsnetzwerk, wenn wir Freunde oder Verwandte nicht mit drei Hunden besuchen können oder möchten.

Und Salsa? Die lebt ihr Leben einfach weiter nach dem Motto: Ganz oder gar nicht!

Sie wird immer zugänglicher und mag es inzwischen sehr, gestreichelt zu werden. Sie wird oft lustig, manchmal auch frech und flitzt durch den Garten wie ein junges kleines Reh. Sie begleitet mich zur Hundeschule, aber nicht, um Statistin am Rand zu sein. Nein, Salsa möchte wie alle anderen auch beim Dog Dance mitmachen und teilt das huskytypisch von der Ersatzbank aus mit. Das tut manchmal weh, in erster Linie in den Ohren aller Beteiligten, aber das ist Nebensache. Nach unfassbaren zehn Jahren im Tierheim hat Salsa schlussendlich selbst entschieden, wo sie leben möchte, und es ist uns eine Ehre, sie bei uns zu haben. Und manchmal wackelt ihre kleine Stummelrute auch schon, wenn sie uns begrüßt.

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Auf der Suche nach einem Zuhause

Wenn Sie sich für einen unserer Hunde interessieren, wenden Sie sich bitte an Andrea Herhold, Tel: 05405-609858 Mobil: 0179-2234776, per Email: info@fellgesichter-in-not.de

Wir stellen des weiteren auch Hunde von befreundeten Tierschutzvereinen vor oder auch von Privatpersonen, die aus verschiedenen Gründen ein neues Zuhause für ihren Hund suchen müssen. Bitte wenden Sie sich in diesem Fall direkt an den angegebenen Kontakt! Vielen Dank!